FAHRRAD ERLEBNISBERICHT

2009 - Mit dem Rad von der Schweiz nach Ägypten.

2010 - Von Patagonien der Andenkette entlang nach Mexiko.

2011 - Von Alaska über den " Great Divide" nach Mexiko.

2012 - Mexico, Cuba. Von Spanien nach Portugal in die CH

Sonntag, 24. Juni 2012

Porto bis Santiago de Compostela

17.-24.06.2012    49955km

Da ich mich mit meinem WS-Host gut verstand und es eine lange Portonacht wurde, verschob ich meinen Start um einen Tag. Gemütlich, ging es auf Radwegen aus der Stadt, mehrheitlich flach der Küste entlang. Auf Holzstegen oder Nebenstrassen, durfte ich meinen Weg erraten. Hinweise gab es wieder mal keine und so war es nicht immer ganz einfach die nächste Sektionen zu finden. Weiter auf der Nationalstrasse, hatte ich am Nachmittag mit Gegenwind zu kämpfen. Von der Küste sah man freilich nichts mehr. Die Zeltplatzsuche nahm einige Zeit in Anspruch. Die Küste ist komplett verbaut. In einem Waldabschnitt bei “Carreoc” wurde ich fündig. Ein dunkler Tannenwald.
Am nächsten Morgen erreiche ich die Flussmündung der “Rio Minho”. Ein breites Delta. Auf der anderen Seite, Spainien oder Galizia. In paar Kilometer Inland, führt eine Brücke auf die andere Seite und ich verabschiede mich von Portugal. 
Wieder in Spanien gibt es Seitenstreifen und Sicht auf die Küste. Na...also, gefällt mir doch schon viel besser. Durch das schöne “Vigo”, habe ich danach mühe einen Platz zu finden. Auch dieser Fjord ist komplett verbaut. Am Schluss, finde ich auf einer verlassenen Herrenhaustreppe zwischen den Büschen eine perfeckt flache Liegefläche.
In der Nacht regen, präsentiert sich der Morgen grau in grau. Fahre die N550 Richtung Norden. Mache vermehrt Cafepause da es immer wieder regnet. Vor “Carracedo” nehme ich eine Seitenstrasse nach “Rianxo” und brauche auch hier eine ganze Weile bis ich endlich eine Platz im Wald finde.
Wieder Regen in der Nacht, starte ich relativ spät und fahre über “Noia” nach “Muros”. Die Sonne kommt raus und die Strecke ist schön. Platziere mich am frühen Nachmittag auf einem Camping. Nütze die Gelegenheit um meine Sachen zu waschen und alles zu trocknen.
Weiter der Küste entlang bis “Cabo Fisterra”. Dieses Kap ist ein rege besuchtes Ziel. Ein unmege von Pilger kreuzen meinen Weg. Für viele die Endstation einer Pilgerreise, verbrennen sie symbolisch Kleidungstücke an einem Steinkreuz in den Klippen. Für mich nur eine weiter Station auf meiner Reise, behalte ich doch lieber alles und rolle von dannen. Zurück nach “Cee” weiter über “Berdeogas” auf die 441 bis “Brandonas” wo ich erhöht  auf einem Waldweg zelte.
Mit Sonne geht es weiter nach “Compostela”, dass ich am Mittag erreiche. Lege dazwischen eine kleine Zelttrocknungspause ein, da ich in der Stadt ein Hostel ansteuern. Im “Meiga Bachpackers” lass ich mich nieder. Wieder mal ein richtiges Hostel. Compostela ist hübsch, aber das wirklich Erlebnis sind die unmegen von Pilgerer. Unglaublich! Klar man weiss es, aber es zu sehen ist nochmals eine ander Geschichte. Setze mich am Abend vor die Cathedrale und schaue dem treiben zu. Alle Altersschichten mit Wanderstocken und Jakobsmuschel am Rucksack treffen hier ein. Auch viele leichtbepackte Radler rollen immer wieder ein. 


Ja ja... die Pilger.    Hm... bis jetzt wurde ich ja allgemein als Hippie schubladisiert. In jeder Strassenecke würde mir ein Joint angeboten. Man hat zusammen aus einem Krug gesoffen und unter der Brücke gepennt. Soweit sogut. Klare Verhältnisse! 
Hier werde ich als Pilger erkannt und die guten Mensch sind ja alle freundlich. Nach meinen Bart urteilend muss ich ja schon lange unterwegs sein! Und es ist so schön, dass wir hier alle für eine Sache unterwegs sind. Aha...?? und wie ich mich den im Herzen fühle? ….What??  Irgendwie spreche ich hier nicht die gleiche Sprache. Mann... wie geht es meinem Herzen! Ich hab ein Pickel am Allerwertesten und täglich irgenwelche Viecher, die entweder mich oder mein Essen fressen wollen und der gute Mann fragt mich wie es meinem Herzen geht. Ja.... wie geht es den meinem Herzen. Keine Ahnung! Es pumpt mich jedenfalls den Berg hoch und das ist ja mal schon was! Aber mit dieser Pilgersprache... da muss ich mich wohl noch ein bisschen reinhören. Ich bin ja ein tollerater Mensch, jeder soll sich sein Ding drehen wie es im gefällt. Aber hier war ich grad ein bisschen überrascht. Ja nu... mal schauen, was ich noch so am Wegesrad antreffen werde.


Verlasse Porto, weite Stücke über Holzstege.

"Viana do Castelo"


Eigang zum Flussdelta "Rio Minho"

"Rio Minho" auf der anderen seite Spanien.

Ab nach Spanien


Portugal Fazit
Landschaftlich waren die Westalgarven mit dem Cabo Vincent ein Höhepunkt. Leider ist die Anfahrt durch den Süden nichts schönes. Auch die fahrt von “Sagres” Richtung Norden war nichts berauschendes. Die Küste sieht man selten. Wenigstens liess der Verkehr nach. Das hüglige Inland ist soweit ok. Viele kahle Waldflächen ziehen sich durch das Land. Kein Hügel scheint einen natürlichen Baumbestand zu haben. Lisabon und Porto haben mir gut gefallen. Allgemein sind die Strassen schlecht und Seitenstreifen eine Ausnahme. Radlertechnisch kein Paradis, aber das ist ja nichts Neues und im Web allgemein bekannt. Trotzdem will man es mit eigenen Augen sehen und erleben.

Entlang der PO552

"Monasterio de Oja"


Cabo Silleiro



"Vigo"

Der hat sich im Jahrhundert verfahren.

Keine Angst, ich zelte schon nicht an Stadtstrand

Bei "Bedondela"


Überall hat es alte Steinspeicher.


Es scheint nicht immer die Sonne...

Wikinger Schiffe

"Torres"

Bei "Cespon"

Ja, ja... der Camino!

Ob ich jetzt, den "Camino" so toll finde, weiss ich noch nicht.
Sieht mehr nach Völkerwanderung aus, als besinnliches Pilgern.


Bei "Noia"

Kreuze einen Italienischen Moto Guzzi Club.






"Finisterre" und sein Cabo in Sichtweite.
http://de.wikipedia.org/wiki/Cabo_Finisterre

Cabo Finisterre (Das Ende der Erde)
http://de.wikipedia.org/wiki/Camino_a_Fisterra

Das Enden einer Pilgerreise!
Hier verbrennen sie symbolisch Kleidungsstücke.


Bei "Brandonas"


Es ist zwar keine Jakobsmuschel aber immerhin eine Muschel,
  die ich seit der Baja California eine Tasche ziert.
Den Pilgerpass habe ich mir vorsichthalber schon in Salamaca
besorgt. Aber noch nie gebraucht....

Santiago de Compostela


Unglaublich was da an Pilger und Radpilgerer
 vor der Cathedrale eintrudeln.



17.06.2012 / Porto /   Pause /    WS
18.06.2012 / Porto bis Carreco /   90km /  06:18 / 14.3 /   Zelten
19.06.2012 / Carreco bis Bedondela /   119km /  08:07 / 14.7 /   Zelten
20.06.2012 / Bedondela bis Cespon /   80km /  05:49 / 13.7 /   Zelten
21.06.2012 / Cespon bis Muros /   47km /  03:25 / 13.7 /   Camping
22.06.2012 / Muros bis Brandonas   /   104km /  07:07 / 14.6 /   Zelten
23.06.2012 / Brandonas bis Santiago de Compostela /   49km /  03:15 / 15.6 /   Hostel
24.06.2012 / Santiago de Compostela /    Pause







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