FAHRRAD ERLEBNISBERICHT

2009 - Mit dem Rad von der Schweiz nach Ägypten.

2010 - Von Patagonien der Andenkette entlang nach Mexiko.

2011 - Von Alaska über den " Great Divide" nach Mexiko.

2012 - Mexico, Cuba. Von Spanien nach Portugal in die CH

Sonntag, 29. Juli 2012

Montrejeau bis Nantes

21.-29.07.2012        52600km

Bei bewölkten Himmel verlasse ich den Camping. Meine gewaschenen Klamotten sind immer noch feucht! Egal ich will weiter. Am Körper trocknen sie eh am besten, bei diesem Wetter. Durch wellige Landschaft geht es weiter. Mais, Sonnenblumenfelder bestimmen das Bild. Komme immer mal wiede an schönen Dörfern vorbei. Typisch Frankreich! Alte Steinmauern, hübsch hergerichtet mit viel Charme. Finde ein gutes Plätzchen im Wald.
Heute früh auf, komme ich richtig weit. Die Landschaft bleibt wie am Vortag schön. Nichts aufregendes, einfach nur lieblich. Finde schnell einen Platz zum liegen und schaue schon bald in den Sternenhimmel.
Eigentlich komme ich früh am Nachmittag in “Bordeaux” an. Wie üblich, suche ich zuerst die Touri-Info auf. Dort krieg ich einen kostenlosen Stadtplan und kann mir einen ersten Überblick verschaffen. Ich habe einen WS Kontakt und finde recht schnell die gewünscht Strasse auf dem Plänlein. Am Ziel, finde ich die Hausnummer nicht und circle ein bisschen verwirrt umher! Zurück in der Touri-Info, bekomme ich die Bestätigung. Ja..ja... es gibt nur diese Strasse, mit diesem Namen. Ok... radle wieder quer durch die Stadt und suche erneut. Nichts zu machen, die Nummer gibt es nicht. Frage Passanten, aber auch die können mir nicht weiterhelfen. Bis ich endlich eine gute Frau mit Stadtplan und Ahnung erwische! Ja... im Zentrum gibt es nur diese Strasse! Aber in den Aussenquartieren, wo ich hin muss, hat es natürlich die gleichen Strassennamen. Soweit reicht mein kleiner Stadtplan natürlich nicht und ich bin froh von ihrem grossen Stadtplan Fotos zu machen, damit ich endlich am Ziel ankomme. Die ganze Übung hat mich gut 20km gekostet und einiges an Nerven und Zeit! Wird vermerkt unter “Lost in Bordeaux”!
Ja nu.... mein Host “Lydie”, ist dann um so Gastfreundlicher und ich verbringe eine gute Zeit in der Stadt.
Weiter bei stahlblauem Himmel ist es Topfeben um “Bordeaux”. Ich schiesse förmlich über den Fahrradweg “Lacanau” aus der Stadt. Dieser führt bis zur Küste. Ich verlasse ihn auf halber Strecke bei “St. Helen” und fahre die D101 nach Norden, wo ich in “Le Verdon sur Mer” eine Fähre nach “Royan” besteige. Die Fahrt mit der Fähre dauert eine halbe Stunde. Fahre noch ein paar wenige Kilometer und platziere mich an einem Waldrand.
Weiterhin schön, wird es ein richtig heisser Tag und ich schmachte nur so dahin. Bei jedem Aldi, Lidel und co. mache ich einen halt und hol mir was zu trinken. Zwischen “Rochfort” und “La Rochelle” gehe ich freiwillig auf den Fahrradweg. Die Hauptverbindung D137 ist eine schwerbefahrene Autostrasse. Ich könnte theoretisch drauf, aber bei diesem Verkehr nehme ich die üblichen Zusatzkilometer eines Fahradweges in kauf. Auf kleineren Strassen verlasse ich “La Rochelle” und finde mich schon bald wieder auf der D137 mit ihrem nervendem Verkehr. Da ich nur eine grobe Frankreichkarte habe, ist es nicht ganz einfach die Nebenrouten zu finden. Egal ich will jetzt einfach nach “Nantes” und werde danach bessere Wege nehmen. Zelte neben einem Maisfeld.
Heute bewölkt und zum glück nicht mehr so heiss, nehme ich es gemütlich. Am Nachmittag gibt es vereinzelt tropfen und ich mache früh Schluss. Zelte neben einem Feld, bei “Montaigu”.
Nicht mehr weit bis "Nantes" komme ich schon am Morgen an. Schaue mir die Stadt an, bevor ich meinen WS Kontakt aufsuche. Diese mal, ist es eine Alternative WG in der ich unterkomme. Mein Host fährt in einer Woche, auf der
"EuroVelo 6" los. http://de.eurovelo6.org/ Zu diesem Anlass gibt es eine kleine Feier im Haus und die Bude ist voll bis in die Morgenstunden.






Vive le Tour




"Bordeaux"


Vor dem Haus meines Hostes Lydie in Bordeaux

Radwege aus der Stadt. Folge dem "Lacanau".

Topfeben geht es zügig weiter.

Fähre nach "Rayon"


Kurz nach "Rayon"

Vor "Rochefort" weiche ich auf eine Hänge-Seilbrücke aus.

 Pont Transbordeur


"La Rochelle"


Nicht schlecht für eine Japankopie!

Bei "Marans"




Schloss von "Nantes"



21.07.2012 / Montrejeau bis Montesquiou /  97km /   05:42 /    17.1 /   Zelten
22.07.2012 / Montesquiou bis Grignols /  141km /   08:32 /    16.5 /   Zelten
23.07.2012 / Grignols bis Bordeaux /  104km /   06:22 /    16.3 /   WS
24.07.2012 /   Bordeaux /     Pause /     20km /    WS
25.07.2012 / Bordeaux bis Royan /  140km /   06:48 /    20.5 /   Zelten
26.07.2012 / Royan bis Marans /  129km /   07:21 /    17.5 /   Zelten
27.07.2012 / Marasn bis Montaigu /  93km /   04:55 /    19.0 /   Zelten
28.07.2012 / Montaigu bis Nantes /  37km /   02:25 /    15.2 /   WS
29.07.2012 / Nantes /  Pause /   WS

Freitag, 20. Juli 2012

Esterri bis Montrejeau

14.-20.07.2012         51839km

Verlasse den Camping in “Esterri” und befinde mich gleich in der Steigung zum Pass “Bonaigua”. Es ist leicht bewölkt, aber das kann noch ändern. Ein paar Stunden später auf der Höhe, fahre ich frierend  im dicken Nebel gegen den Wind an. Auf der anderen Seite sieht es noch schlechter aus! Der Himmel ist komplett zu und der Nebel reicht noch tiefer hinab. In “Vielha” einem Touristenort kaufe ich ein und esse. Die Leute hier laufen im T-Shirt rum und ich bin im Regenkombivollmontur unterwegs und schlottere immer noch. Nach der Stärkung taue ich langsam auf. Rolle weiter aber richtig warm ist es mir immer noch nicht. Erreiche am Abend die Grenze zu Frankreich. Und sage:  Adios Espania! Ah... schön war`s. Die Platzsuche gestaltet sich wieder einmal schwieriger. Als ich mir schon eine Wiese ausgesucht hatte, kommt eine Herde Schafe mit Schäfer daher und ich räume freiwillig das Feld. Nach weiterer Suche finde ich einen umständlich Platz im Wald. Muss mein Rad und Gepäck separat hinauf befördern und richtig flach ist es auch nicht.
Am nächsten Morgen muss ich feststellen das mich vier kleine Zecken an meinen Beinen saugen! Die Scheissbiester sind wirklich hartnäckig und ich operier jeden einzeln heraus. Der Tag verläuft in Zeckenparanoia! Bei jedem halt, kontrolliere ich alle Körperteile die ich erreichen kann. Kleider und Schlafzeug werden untersucht usw. So komme ich nicht wirklich weit. Finde wiederum eine Platz im Wald zum liegen. Offen und flach.
Weiter über “Lourdes” mit seinen Pilger. Fahre gleich weiter Richtung “Tourmalet”, bei stahlblauem Himmel. Am frühen Abend in “Luv Sauveur” gehe ich auf einem Camping. Die es hier am Laufmeter hat!
Fahre erst am Mittag ab und erreiche den Pass de Tourmalet nach drei Stunden. Uff... ich hab natürlich kräftig in die Pedale getreten! Ich wurde von etlichen Rennradler überholt und habe ein paar Sonntagsfahrer, im Rennrad-Vierfruchtkombidress das führten gelernt! Oben ist schon einiges los. Die TdF Anhänger samt Wohnwagen haben sich schon mal breit gemacht. Da ich keinen Parkplatz brauche hat es noch genügend Platz für mein Zelt. Vollpackradler sehe ich keinen, aber meine Zeltnachbaren sind ein US leichtgewicht Radler und zwei Jungs mit Harleys aus “Toulouse”. Wir kommen schon bald ins Gespräch. Eine Weinflasche nach der anderen wird verköstigt und ein heiteres Benzinphilosophieren beendet das nächtige Gelage! Hiks.... gute Nacht.
Packe mein Zeug und platziere mich bei der Passankunft. Das lange warten geht eigentlich angenehm über die Bühne. Es ist immer was los und ein kommen und gehen. Irgendwann kommt der Werbetross daher mit seinen bunten Wagen und der ganze Entourage. Die Fahrer sind eigentlich die kürzeste Sache. Schwups! Das wars und weg sind sie! Ich hole mein Traum aus der Menge und eine rassende Abfahrt folgt. Nach “St.Marie” geht es Richtung “Col d`Aspin” nochmals hoch. Superschöne Bergsicht oben und wieder runter. Nach “Arreau” weiter Richtung “Col de Peyresourde” wo ich aber noch unten auf einer Terasse neben der Strasse zelte.
Am Morgen alles im dicken Nebel nehme ich den Pass in Angriff und bin schon bald oben. Eigentlich wollte ich hier nochmals die Tour anschauen. Aber ich bin verschwitzt und es ist frisch ohne Sonne. So entscheide ich mich runterzufahren und die Tour in “Bagneres de Luchon” anzuschauen. Hier muss ich nicht lange warten. Als ich ankomme wird der Verkehr schon angehalten. Wieder Werbetross mit Klimbim. Das Feld rauscht geschlossen vorbei. Ich fahre noch bis “Montrejeau” und gehe auf einen Camping. Mache hier einen Tag Pause! Es ist bedeckt und somit ganz ok zu bleiben.

Port de la Bonaigua 2072müm

Kuhverkehr kurz vor der Nebelgrenze

Feuchtkalt geht es weiter 

Bei "Vielha"

Schloss Phoebus

Bei "Mauvezin"

Es wird wieder schöner


Entlang der D921 nach "Luz St Sauveur"

Kurz vor dem Camping

1300 Höhenmeter

Da geht es hoch

Wohnwagendorf auf halber Höhe. Alles für die Tour!






Zelten auf der Passhöhe

Bereit für die TdF




Werbecaravan





Tagessieger Thomas Voeckler































14.07.2012 / Esterri bis Fos /  85km /   06:03 /    14.0 /   Zelten
15.07.2012 / Fos bis Mauvezin /  66km /   04:07 /    16.1 /   Zelten
16.07.2012 / Mauvezin bis Luv Sauveur /  75km /   04:28 /    16.8 /   Camping
17.07.2012 / Luv Sauver bis Tourmalet /  22km /   02:59 /    06.8 /   Zelten
18.07.2012 / Tourmalet bis B. Louron / 52km /   03:19 /    15.6 /   Zelten
19.07.2012 / B. Louron bis Montrejeau   / 67km /   04:22 /    15.3 /   Camping
20.07.2012 /   Montrejeau /    Pause