FAHRRAD ERLEBNISBERICHT

2009 - Mit dem Rad von der Schweiz nach Ägypten.

2010 - Von Patagonien der Andenkette entlang nach Mexiko.

2011 - Von Alaska über den " Great Divide" nach Mexiko.

2012 - Mexico, Cuba. Von Spanien nach Portugal in die CH

Sonntag, 30. Mai 2010

Oruro bis La Paz

25. - 31.05.2010   4050km

Von "Oruro" aus machen wir einen Fruehstart. Wir hoffen so, einige Kilometer ohne Gegenwind zu radeln. Um sieben, rollen wir aus der Verkehrsschildlos Stadt und fragen uns bis zur richtigen Strasse durch. Nach knapp 10km sind wir dann definitiv auf der richtigen Strasse nach "La Paz". Wir kommen gut voran und der befuerchtete Wind bleibt mehrheitlich aus. Es geht auf und ab, durch steppenartige Landschaft. Wir wollen soviel Kilometer wie moeglich machen, damit wir am naechsten Tag "La Paz" erreichen. Gegen Abend haben wir nochmals eine gemeine Steigung zu bewaeltigen und sind wieder ueber 4000mum. Falko plagt unterdessen sein Magen und wir kapitulieren in "Sico Sico" . Immerhin 110km. In der einzige Uebernachtungs moeglichkeit im Ort, geht bei unserer Ankunft gerade eine Fiesta zu Ende. Eine Gruppe von ca.20 Maennlein und Weiblein sind stinkbesoffen und wir schauen uns nur fragen an. Die Herbergs-Tochter zeigt uns, das Zimmer im Hof und ich befrage sind ueber denn fortlauf der Fiesta. Wir haben keine Lust auf eine Nachtpartie. Das Maedchen versichter uns, dass es in einer Stunde vorbei ist und Ruhe einkehrt. Ok. wir nehmen das Zimmer (haben eh keine ander moeglichkeit). Wir laden ab und machen noch eine runde im Dorf. "Sico Sico" hat eine sehr schoene Kirche, die leider geschlossen ist. Falko ist ein bisschen ein Pechvogel. In der Nacht muss er diverse male Kotzen und ist dementsprechen am naechsten Morgen kaputt. Wir verschieben unseren start auf den Nachmittag. Als es immer noch nicht besser im ihn steht, lassen wir es komplett sein und sagen "manana".
Am naechsten Tag gehts ihm besser und wir brechern auf. Das heisst, wir stehen an die Strasse und nehmen den ersten Bus der heran rollt. In der Nacht hat es geregnet und der Himmel ist verhangen. Falko ist noch schlapp und es macht keinen Sinn zu radeln. So sind wir gegen Mittag in "La Paz" und steigen aber, in "El Alto". Wir wollen uns die Abfahrt ins Zentrum nicht entgehen lassen. Downhill-maessig rassen wir in die Stadt. Leider ist es bewoelkt und niesselt aber die Aussicht ist trotzdem Grandios. Wir suchen uns gleich den direckt Weg zum "Chuquiago Gafe" der "Casa de Ciclista". Dort werden wir gleich von Luisa und Christian in empfang genommen und koennen uns gleich zum "Fondu Chinois" an den Tisch setzten. Hier treffen wir wieder auf Matthias. Die Radlerwelt ist klein... Spaeter suchen wir uns ein Hostal. Nach ungefaehr 20 Herbersbesichtigungen entscheiden wir uns fuers "Hostal Mayo" und koennen endlich unser Zeug ablegen.


"Oruro"
 
 
 
 

Pause in "Chalapata"

"Sico Sico"   Im gruenen Haus befindet sich die Herberge.

 Kirche von "Sico Sico"
 

Abfahrt von "El Alto" ins Zentrum.

 

Bei Luisa und Christian in der Casa de Ciclista




25.05.10 /   Oruro  –  Sico Sico   /  110km /  06:20 /   17.4 /   560hm  /   Hotel
26.05.10 /   Sico Sico   /  Pause /   Hotel
27.05.10 /  Sico Sico  –  El Alto   /  BUS  /   El Alto  –   La Paz   /  14km /  00:44 /   19.4  /   Hotel
28.05.10 /    La Paz    /   Pause  /   Hotel
29.05.10 /    La Paz    /   Pause  /  Fiesta  /   Hotel
30.05.10 /    La Paz    /   Pause  /   Hotel
31.05.10 /    La Paz    /   Yungas  /   Hotel
01.06.10 /    La Paz    /   Pause  /   Hotel


Am darauffolgenden Tag herscht Ausnahmezustand in "La Paz".  Party ist angesagt.
"La Fiesta del Gran Poder"   Die Stadt ist voller Leute und es wird gefeiert. Bunt, laut und Alkoholreich... Aber die Stimmung passt und wir feiren bis frueh in die Morgenstunden mit.

Iglesia San Francisco

Kaufe mir meine Nussmischung zusammen.(Radlerpowersnack)
Placa Municipal "La Paz"
Partyfreunde 
Falko, Juan, Matihas, 2x Christian
Ja, da happerts noch ein bisschen mit der Stimmung.

 
 


 


Que Riiiiiico!!!



Montag, 24. Mai 2010

Uyuni bis Oruro

20.-24.05.2010    3930km

Nach einem Tag Pause, verlassen wir wieder Uyuni Richtung Norden. Uyuni war ein richtiges Touri-Nest in der Wüste. Außer das es alle Notwendigkeiten hatte, wie Bank, Internet, Dusche, war es nicht berauschend. Somit sind wir ganz froh wieder unterwegs zu sein. Ca. 180 km Schotterpiste mit Sand-Passagen und Wellblech warten bis "Huari" auf uns. Danach haben wir endlich wieder einmal Asphalt unter den Rädern. Die Hoppelei geht ganz schön in die Knochen und ist verdammt ermüdend.
Wir radeln auf dem Altiplano und befinden uns auf +- 3700müm. Es ist flach und unendlich weit, links und rechts hat es Gebirgszüge die an den 6000müm kratzen. Der Eisenbahnlinie entlang, geht die Piste und wir passieren immer wieder Flussläufe, die Wasser führen aber öfters versandet sind. An den Flussläufen, stoßen wir immer wieder auf Lama Herden die uns argwöhnisch beäugen. Wir schießen Fotos und sie springen davon. Mittags in "Chita" bestaunen wir die Überreste aus Dampflockzeiten. Es stehen immer noch ein Wasserbassin auf Setzen und die Schwenkarme für die Befüllung der Dampflockkessels. Wir kommen bei guten Wetterbedingungen bis vor "Rio Mulato", wo wir hinter einem Erdwall, Wind und Blick geschützt Zelten. Nach einer - 6 Grad Nacht, sind unsere Zelter mit Frost belegt, die wir bei der Mittagspause wieder trocken legen. In "Rio Mulato" beherrscht der Bahnhof das Dorfbild. In einem Laden kaufen wir Wasser und Süßigkeiten und fahren weiter. Als wir "Sevaruyo" erreichen, erwartet uns eine kleine Überraschung. Das Dorf liegt an einem Fluss. Leider ohne Brücke. Da wir keine Lust auf nasse Füße haben, nehmen wir kurzerhand die Eisenbahnbrücke unter Beschlag und hoppeln von Schwelle zu Schwelle die 20m hinüber. Obwohl es ein mühseliger Abschnitt ist, gefällt uns die Route hier. Es hat fast keinen Verkehr und es scheint alles noch ursprünglich zu sein. Gegen Abend haben wir wieder extremes Wellblech und lassen uns erschöpft hinter einer Sanddüne nieder. Anderntags erreichen wir nach ein paar Kilometer den erlösenden Asphalt. Leider nimmt hier auch der Verkehr zu und die Nachteile der Zivilisation. Die Straße ist gesäumt von Abfall und Schutt. Als wir Nachmittags "Pazna" erreichen, fragen wir nach einer Pension. Von Person zu Person werden wir weitergereicht bis wir schlussendlich eine Unterkunft für uns finden. Es ist unglaublich! Nichts ist angeschrieben und die Hälfte der Leute, haben keine Ahnung über die eigene Ortschaft. Polizei inbegriffen. Aber alle geben sich mühe. Die Besoffenen geben sich sogar zu viel mühe und sind echt mühsam. Ein Negativpunkt an Bolivien. Wir haben noch nie so viele besoffene Männer in den Dörfern angetroffen und das schon Mittags. Wir haben jedenfalls ein geräumiges Zimmer und können nachdem wir alles verstaut haben noch einen Rundgang machen. Wir laufen zur Kirche die an einer Felswand abseits des Dorfes liegt. Von dort hat man einen schönen Blick. Später essen wir in unserer Pension, Reis und Lamm und hauen uns in die Federn. Die letzte Etappe nach "Oruro" wird ab dem Nachmittag ein Krampf. Mit Gegenwind kämpfen wir uns Meter um Meter vor und kommen erschöpft in "Oruro" an und quartieren uns in der "Residenzia Gloria" ein.


"Uyuni"  Hotel INT

Wir passieren "Colchani", eine Lehmhütten Ansammlung.


Hoppelpiste auf dem Altiplano

Tiere sammeln sich beim Flusslauf.

Mittagspause in "Chita"

Dampflockzeit überbleibsel..

Bachüberquerung.



Kein schöner Zeltplatz aber pracktisch.
Wind und Sichtgeschützt.

"Reuven" Kolumbianischer Reiseradler. Seit fünf Monaten, On the Road.

"Rio Mulato"
 
 
In Bolivien gibt es sogar eine Fahrradspur neben der Hoppelpiste!!

Ausländer trifft auf Einheimische.




"Sevaruyo"
Über die Eisenbahnbrücke oder durch den Fluss?

Natürlich Trockenfuss-Variante!!




Da ist einer geschafft!

 
"Huari"

 
Der Asphalt hat uns wieder.

"Pazna"


 
 
Die Sträucher sehen aus wie kleine Feuerwerke.

Boliviano-Style
Zottel im Fahrtwind!

 
Radlerfreundliches Bolivien

 
 
Unser Zimmer in "Oruro" Residenzial Gloria.


20.05.10 /   Uyuni  –  Vor Rio Mulato  / 94km / 06:28 / 14.1 /  600hm / Zelt

21.05.10 /   Vor Rio Mulato  –  Santuario de Qullares  / 81km / 05:19 / 15.2 /  267hm / Zelt

22.05.10 /   Santuario de Qullares  –  Pazna  / 77km / 04:30 / 16.9 /  255hm / Hotel

23.05.10 /   Pazna   –  Oruro  / 90km / 06:01 / 14.8 /  373hm / Hotel

24.05.10 /   Oruro   / Pause / Hotel