FAHRRAD ERLEBNISBERICHT

2009 - Mit dem Rad von der Schweiz nach Ägypten.

2010 - Von Patagonien der Andenkette entlang nach Mexiko.

2011 - Von Alaska über den " Great Divide" nach Mexiko.

2012 - Mexico, Cuba. Von Spanien nach Portugal in die CH

Mittwoch, 8. August 2012

Chateau Chinon bis Bern Schweiz

04.-08.08.2012        53600km

Weiter Richtung Jura. Leicht Bewölkt. Verlasse das Flachland und es wird langsam immer hügliger. Komme gut voran und zelte auf einem Feld nahe des Waldes, bei “Bletterans”. Am Abend macht es zu und die ersten Tropfen lassen nicht lange auf sich warten.
Am Morgen niesel, packe ich zusammen und mache mich auf den Weg. Am Nachmittag scheint die Sonne und es geht weiter durch schöne Landschaft. Nach “Pontarlier” suche ich mir einen Platz. Zelte wiederum auf einer Wiese am Waldesrand. Am Himmel braut sich was zusammen. Koche und kann gerade noch in mein Zelt gehen, bevor es zu Regnen anfängt. Im Hintergrund, noch entfernt, dass erste Donnergrollen. Es prasselt auf mein Zelt, wie üblich. Danach hat der Wind eingesetzt. Blitze und Donner haben das ganze akustisch und visuell begleitet. Immer näher und näher! Ein  ausgewachsenes Sommergewitter setzt ein. Jedenfalls lieg ich so auf meiner Isomatte und halte die Zeltspitzen gegen den Wind, da es schon mächtig bläst. Eine Böhe nach der anderen reisst an meinem kleinen Haus. Ein heftiger Ruck und es reisst mich, aus meiner Sicherheit. Zelt samt Inhalt, hebt ab! Heringe ausgerissen, komm ich nach einer rolle in Schräglage zum Stillstand. Sturzbäche über mich, der Wind reisst immer noch an allen Ecken. Nach einer Weile kann ich mit Müh und Not mein Haus wieder aufrichten. Alles liegt im Caos, pitschnass rum. Fuck!!! Suche verzweifelt meine Stirnlampe. Raus im strömenden Regen, suche Heringe und setze sie neu an. Wieder drinnen erfasse ich mein ganzes Elend... meine halbe Ausrüstung und ich sind durchnässt bis auf die Unterhose. Glück im Unglück, hatte ich den Schlafsack noch nicht ausgepackt. Rette was zu retten ist. Ziehe meine letzten trockenen Kleider an, samt Regenkombivollmontur und erhole mich langsam von dieser Achterbahnfahrt. Trockne Isomatte und Zeltboden so gut es geht und leg mich hin. Irgendwann friere ich. Der Sturm hat nachgelassen und es regent nur noch. Nehme meine Schlafsack raus und schlafe ein paar Stunden. Als es hell wird und ich aufstehe, nieselt es noch. Erste Schadensinspektion. Zeltplane hat mehrere kleinere Löcher und Risse. Zeltstangen sind verbogen, aber zum Glück nicht gebrochen. Biege sie so gut es geht wieder gerade. Fazit: Es muss nicht Patagonien sein, um ein Zelt zu zerstörren. Noch einen solchen Sturm, wird mein Haus nicht überleben. Aber für die Restwoche bis zum Heimatshafen genügt es.
Zum Glück habe ich eine Unterkunft für heute und mach mir nicht all zu grosse Sorgen wegen meinen nassen Sachen. Schon bald an der Grenze rolle ich in die Schweiz ein. Es ist grau und düster und so gar nicht willkommen heissend. Bald in “Le Locle” wechsle ich meine restlischen Euros und telefoniere meinen Bekannten die mich Heute aufnehmen. Ich werde abgeholt und der Empfang ist Herzlich! Sie haben einen Trockenraum wo ich all meine nassen Sachen ausbreiten kann und nach einer Dusche und Mittagessen geht es mir schon wieder ausgezeichnet.
Nach dem Frühstück verlasse ich meine Gastgeber und fahre über die “Vallee de la Sagne” auf die “Vue des Alpes” unterwegs holt mich ein Radrennfahrer ein und wir quatschen bis auf die Passhöhe. Machen Fotos und er drückt mir ein Fünflieber in die Hand ich solle mir einen Cafe gönnen! Willkommen zurück, in der Schweiz! Wir verabschieden uns und ich gehe “Cäfele”. Rauschend geht es runter und ich mache einen kleinen halt in “Boudevillers” meinem Heimatort. Weiter runter nach Neuenburg wo ich, da ich ja nur nach Bern will, den Veloweg. Gemütlich geht es über Feldwege nach Bern wo ich nach der Aare in einem Wald zelte.
Heute bleibe ich den ganzen Tag im Veloladen und verbringe die Zeit mit fachsimplen und es ist einfach Cool, hier zu sein! Die wilden Jungs sind alle gut drauf und ich kann die Nacht bei ihnen Pfuhse!

Französischer Jura


Die Ruhe vor dem Sturm!

Willkommen in der Schweiz!




Meine Begleitung Stephane, auf die Vue des Alpes!



Boudevillers NE

Neuenburgersee

Perfeckt beschilderte Fahrradwege!
Wenn ich es nicht wüsste, ich würde sagen ich bin in der Schweiz...



Die Aare bei Bern

Berner Wald


Im Velokurierladen bei den wilden Jungs Hahhah!!!

Fotoshooting...Cool!


04.08.2012 /    Chateau Chinon bis Bletterans /  139km /  07:10 /  19.4 /  Zelten
05.08.2012 /      Bletterans bis Pontarlier /   113km /   07:03 /    16.0 /    Zelten
06.08.2012 /      Pontarlier bis Le Locle CH /   35km /   02:18 /    15.3 /    WS
07.08.2012 /      Le Locle bis Bern /   90km /   05:08 /    17.6 /    Zelten
08.08.2012 /      Bern /   05km /   0:21 /    13.3 /    Velokurierladen



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